Der Fluss des Lebens -


warum eine spirutuelle Praxis wie Yoga hilfreich ist

Für mich hat Wasser schon immer eine besondere Anziehungskraft besessen und ich schöpfe sehr viel Kraft in der Nähe von Wasserläufen, an Seen oder am Meer.
Hier eine schöne Metapher, welche sich kürzlich sehr klar in meinen Geist geschlichen hat:
Das Leben ist wie ein Fluss und wir, du und ich, und all die anderen Menschen, sind wie ein Boot oder Schwimmer in diesem Fluss.
Wir werden getragen, fließen mit der Zeit dahin auf diesem Fluss, von Augenblick zu Augenblick und bekommen immer neue Aussichten, manche schauen zum rechten Ufer, manche zum linken und andere geradeaus oder zurück. Es gibt immer mehrere, unterschiedliche Perspektiven, und keine davon ist mehr wahr oder realistischer als die andere.

Manchmal ist es so, dass wir zum linken Ufer schauen, uns der Fluss aber grad näher ans rechte Ufer bringt.
Und da gibt es ruhige Abschnitte und Turbulenzen, Stromschnellen aber auch Kehrwasser.
Wo befindest du dich gerade in deinem Lebensfluss? Wohin schaust du?

Yoga, und auch jede andere spirituelle Praxis, ist ein Schwimm- Training, um zu lernen wie man freudvoll mit dem Strom des Lebens fließen kann.
Und es ist sinnvoll, mit diesem Training zu beginnen, wenn wir in ruhigeren Abschnitten sind, wo wir üben können, wie man seine Kräfte und bestimmte Techniken einsetzt, um eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Wie man aus einem Kehrwasser wieder herauskommt und am Besten durch die Stromschnellen kommt.
Inmitten eines Strudels mit dem Üben zu beginnen ist viel schwieriger, geht aber auch. Am besten ist es mit guter Unterstützung, von denen, die schon Erfahrungen sammeln durften (ich war so froh, dass der Kajakführer mein Paddel gesichert hat, mir den Weg zum nächsten Ufer gezeigt und auf mich gewartet hat, als ich bei einem Kajak-Kurs im Fluss gekentert bin).

Wenn wir nur ein klein bisschen schneller als der Fluss schwimmen, können wir eine Richtung innerhalb des Flussbettes vorgeben, mit Blick nach vorn, um das „Wasser zu lesen“, Gefahrenstellen auszuweichen und den Ufern Besuche abstatten, welche uns reizvoll erscheinen.
Es gib aber auch die Technik des „gegen den Strom Schwimmens“, so wie es Fährschiffe machen, um zur anderen Seite zu gelangen.

Du siehst, es gibt so viele Bilder, die dir einen sprechenden und inspirierenden Blick auf das Leben liefern können. Was ist mit den anderen Booten und Schwimmern, die du triffst, manche paddeln ganz schnell an dir vorbei, andere überholst du und mit wieder anderen treibst du vielleicht Seite an Seite, aneinander gebunden?, auf Kollisionskurs?

Vielleicht magst du dich in einer kleinen Meditation bzw. Kontemplation in dieses Bild weiter hinein vertiefen, schauen welche Bilder für dich gerade aktuell auftauchen und zu dir sprechen. Was kannst du  für deine nächsten „Schwimmzüge“, für dein Fließen mit dem Strom daraus lernen?

Noch eine Anmerkung zum Schluss: 
 Es gibt auch die Strecken, auf denen du dich gemütlich treiben lassen kannst, der Strom trägt dich, unaufhörlich.
ALLE kommen letztendlich in der Mündung an, werden sich mit dem Meer vereinen .das nennt man Vertauen.
 Es gibt keine Wertung wer zuerst da war
😊!
 Im Meer wird nicht unterschieden, welche Teile davon zu welcher Zeit aufgenommen wurden (das bringt mich gleich zu noch einem weiteren Bild… aber das gehört in eine nächste Geschichte
, vielleicht ahnst du sie schon  😉).
Es ist deine ganz eigene, besondere Reise, auf der du zum Teil bestimmst, wie du sie gestaltest.
Der Lauf des Flusses ist dabei das Konstante, dem wir uns anvertrauen können. 

– panta rei – 
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